Selten waren die Wetterdaten zwischen den Jahrgängen so verschieden. Meine Bedenken eines erneuten trockenen „Steppenjahres“ waren schnell verflogen. Ende Mai war mehr Regen gefallen als im gesamten letzten Jahr. Die Weinreben und die Bodenbegrünung wuchsen sattgrün und die Peronospora wütete im diesem feuchten Umfeld in Weinblättern und jungen Trauben in einem Ausmaß wie ich es in meinem langen Winzerleben noch nie erlebt hatte.
Die Arbeit im Weinberg, bei der wir bisher immer Freude hatten, gestaltete sich eher zum Kampf. Der Arbeitstag fing bei Sonnenaufgang an und war oft erst in der Dämmerung beendet. Dann brachten die letzten Julitage und der August noch einen richtigen Sommer. Die verbliebenen Weintrauben konnten reifen und die Schadpilze trockneten aus.
Jetzt steht die Ernte vor der Tür. Wir können etwas entspannen und beim Kontrollgang durch unsere Weinberge wächst die Einschätzung: „Aus dem 2016er wird noch ein passabler Weinjahrgang“.
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