Wir sind auch im Weinführer Eichelmann 2017 wieder vertreten.
Unten finden Sie einen Auszug, den Sie mit Mausklick vergrößern können.
Maifrost, Pilzbefall, Kirschessigfliege und Sonnenbrand an reifen Trauben, kaum ein Jahr war stressiger als 2016er.
Nun sind 95% unserer Trauben abgeerntet und ihr Saft gärt in den Fässern.
Die Trauben waren kerngesund und schmeckten honigsüß mit fruchtigen Aromen. Aus solch reifen Beeren kann nur ein hochwertiger Wein werden.
Glück gehabt!
Der Maifrost beschränkte sich auf 2 Weinberge, Die Schadpilze haben die Erträge nur zum Teil dezimiert und die Kirschessigfliege war, nachdem sie alle reifen Früchte in Weinbergsnähe zerstört hatte, außer einem Anfangsbefall in unserem Dornfelder, einfach weg.
Selten waren die Wetterdaten zwischen den Jahrgängen so verschieden. Meine Bedenken eines erneuten trockenen „Steppenjahres“ waren schnell verflogen. Ende Mai war mehr Regen gefallen als im gesamten letzten Jahr. Die Weinreben und die Bodenbegrünung wuchsen sattgrün und die Peronospora wütete im diesem feuchten Umfeld in Weinblättern und jungen Trauben in einem Ausmaß wie ich es in meinem langen Winzerleben noch nie erlebt hatte.
Die Arbeit im Weinberg, bei der wir bisher immer Freude hatten, gestaltete sich eher zum Kampf. Der Arbeitstag fing bei Sonnenaufgang an und war oft erst in der Dämmerung beendet. Dann brachten die letzten Julitage und der August noch einen richtigen Sommer. Die verbliebenen Weintrauben konnten reifen und die Schadpilze trockneten aus.
Jetzt steht die Ernte vor der Tür. Wir können etwas entspannen und beim Kontrollgang durch unsere Weinberge wächst die Einschätzung: „Aus dem 2016er wird noch ein passabler Weinjahrgang“.
Gehaltvoll und kräftig mit langem mineralischen Nachhall, so präsentieren sich die jungen, frischgefüllten 2015er. Die hohe Reife gepaart mit mundfüllender Frucht, dies macht den 2015er einmalig. Solch heiße Sonnenjahre führten bisher immer zu hohen Mostgewichten und niedriger Fruchtsäure. Die Weine waren dann oft zu weich und glatt. Der Alkohol dominierte im Mund. Nicht so im aktuellen Jahrgang. Hier spürt man Reifepotenzial und Lagerfähigkeit. Freuen Sie sich auf den ersten Schluck.
Die Reben sind zurückgeschnitten und nach dem Biegen der Fruchtruten ist die Arbeit in der Winterruhe der Reben beendet.
Was wird es bringen?
Natürlich hätten wir gerne die Top-Weinqualität des Zwanzigfünfzehners, der sich in unserem Weinkeller prächtig entwickelt.
Aber die Trockenheit des vergangenen Jahres wurde bisher noch nicht mit kräftigem Regen ausgeglichen und ein weiteres Steppenjahr werden unsere Weinreben nicht einfach wegstecken. Auch konnten wir bei unseren weihnachtlichen Spaziergängen keine Schneeflocken und Eiskristalle fotografieren, sondern Frühlingsblumen und blühende Bäume haben die Speicherkarte gefüllt, wie das Foto vom Jahreswechsel zeigt. Es gibt wieder ein neues , eigenwilliges Weinjahr welches ich jetzt als aktiver Winzer zum 50zigsten mal erleben kann und kein Jahr und kein Wein war gleich.
Es bleibt spannend.
Blick auf Groß-Winternheim mit Mandelbaum am 28.12.2015
In diesem Jahr wurde uns für herausragende Leistungen bei der Weinprämierung 2015 von Staatsministerin Ulrike Höfken der Staatsehrenpreis der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz verliehen. Mit 3 Staatsehrenpreisen und 2 Ehrenpreisen in den letzten 6 Jahren zählen wir zu den besten Betrieben in Rheinhessen und es bestätigt unsere gleichmäßig hohe Weinqualität auch in schwierigen Weinjahrgängen.
Diese Frage stellt sich für Weingenießer und Winzerfamilien jedes Jahr neu. Gleicht doch kein Jahrgang dem andern.
Heiße Sommertage erlebten wir 2003. Damals entwickelten sich die Oechslegrade in der extremen Augustsonne im Eiltempo und die gehaltvollen Weine begeisterten die Weintrinker über viele Jahre.
Doch 2015 erwies sich als noch trockener und die Hitzeperiode war um Wochen länger. Die ausgetrockneten Rebhänge ließen Wuchsdepressionen und Ernteschäden befürchten, aber unsere fruchtbaren Weinbergsböden wirkten ausgleichend. Durch über 20 Jahre ökologische Bodenpflege zeigten sich die Weinstöcke vital und prächtig. Sie spendeten trotz Regenmangel den Trauben ausreichend Nahrung. Die Qualität des frischen Rebensaftes lag im Optimum, und in unserem Weinkeller reift ein grandioser Jahrgang heran.