Wir laden Sie und Ihre Freunde am Sonntag, den 20. November 2016 von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr zu unserem Probiertag in unser Weingut ein. Erleben und genießen Sie in entspannter Atmosphäre unser neues Weinsortiment.

Selten waren die Wetterdaten zwischen den Jahrgängen so verschieden. Meine Bedenken eines erneuten trockenen „Steppenjahres“ waren schnell verflogen. Ende Mai war mehr Regen gefallen als im gesamten letzten Jahr. Die Weinreben und die Bodenbegrünung wuchsen sattgrün und die Peronospora wütete im diesem feuchten Umfeld in Weinblättern und jungen Trauben in einem Ausmaß wie ich es in meinem langen Winzerleben noch nie erlebt hatte.
Die Arbeit im Weinberg, bei der wir bisher immer Freude hatten, gestaltete sich eher zum Kampf. Der Arbeitstag fing bei Sonnenaufgang an und war oft erst in der Dämmerung beendet. Dann brachten die letzten Julitage und der August noch einen richtigen Sommer. Die verbliebenen Weintrauben konnten reifen und die Schadpilze trockneten aus.
Jetzt steht die Ernte vor der Tür. Wir können etwas entspannen und beim Kontrollgang durch unsere Weinberge wächst die Einschätzung: „Aus dem 2016er wird noch ein passabler Weinjahrgang“.

Gehaltvoll und kräftig mit langem mineralischen Nachhall, so präsentieren sich die jungen, frischgefüllten 2015er. Die hohe Reife gepaart mit mundfüllender Frucht, dies macht den 2015er einmalig. Solch heiße Sonnenjahre führten bisher immer zu hohen Mostgewichten und niedriger Fruchtsäure. Die Weine waren dann oft zu weich und glatt. Der Alkohol dominierte im Mund. Nicht so im aktuellen Jahrgang. Hier spürt man Reifepotenzial und Lagerfähigkeit. Freuen Sie sich auf den ersten Schluck.

Was wird es bringen?
Natürlich hätten wir gerne die Top-Weinqualität des Zwanzigfünfzehners, der sich in unserem Weinkeller prächtig entwickelt.
Aber die Trockenheit des vergangenen Jahres wurde bisher noch nicht mit kräftigem Regen ausgeglichen und ein weiteres Steppenjahr werden unsere Weinreben nicht einfach wegstecken. Auch konnten wir bei unseren weihnachtlichen Spaziergängen keine Schneeflocken und Eiskristalle fotografieren, sondern Frühlingsblumen und blühende Bäume haben die Speicherkarte gefüllt, wie das Foto vom Jahreswechsel zeigt. Es gibt wieder ein neues , eigenwilliges Weinjahr welches ich jetzt als aktiver Winzer zum 50zigsten mal erleben kann und kein Jahr und kein Wein war gleich.
Es bleibt spannend.
Blick auf Groß-Winternheim mit Mandelbaum am 28.12.2015

In diesem Jahr wurde uns für herausragende Leistungen bei der Weinprämierung 2015 von Staatsministerin Ulrike Höfken der Staatsehrenpreis der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz verliehen. Mit 3 Staatsehrenpreisen und 2 Ehrenpreisen in den letzten 6 Jahren zählen wir zu den besten Betrieben in Rheinhessen und es bestätigt unsere gleichmäßig hohe Weinqualität auch in schwierigen Weinjahrgängen.
Diese Frage stellt sich für Weingenießer und Winzerfamilien jedes Jahr neu. Gleicht doch kein Jahrgang dem andern.
Heiße Sommertage erlebten wir 2003. Damals entwickelten sich die Oechslegrade in der extremen Augustsonne im Eiltempo und die gehaltvollen Weine begeisterten die Weintrinker über viele Jahre.
Doch 2015 erwies sich als noch trockener und die Hitzeperiode war um Wochen länger. Die ausgetrockneten Rebhänge ließen Wuchsdepressionen und Ernteschäden befürchten, aber unsere fruchtbaren Weinbergsböden wirkten ausgleichend. Durch über 20 Jahre ökologische Bodenpflege zeigten sich die Weinstöcke vital und prächtig. Sie spendeten trotz Regenmangel den Trauben ausreichend Nahrung. Die Qualität des frischen Rebensaftes lag im Optimum, und in unserem Weinkeller reift ein grandioser Jahrgang heran.

Wir haben drei neue Produkte aufgenommen, die Sie ab sofort in unserem Online-Shop bestellen können:

Die wohl älteste, uns bekannte Flasche Wein aus unserer Spitzenlage Groß-Winternheimer Bockstein wurde von der Besitzerin Frau Gisela Neye aus Lichtenau unserem Weingut überreicht.
Die 1925er Groß-Winternheimer Bockstein Auslese stammt aus dem Traditionsweingut Philipp Porth dessen Weinkeller sich im historischen Herrenhaus der Freifrau von Wallbrunn befand. Das Weingut wurde vor 50 Jahren aufgegeben. Einige der besten Weinberge im Bockstein konnten wir erwerben.
Die Flasche wurde ehemals von Fred Böhm, österreichischer Generalkonsul in Dänemark gekauft und eingelagert. Herr und Frau Neye verwahrten in 3. Generation die wertvolle Flasche sorgfältig.
Die Weinrarität ist sehr gut erhalten und zeigt kaum Flüssigkeitsverluste.





